Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

Tag 21

Diesnstag, 21. Juli 2020
Corona in Bayern? Kenn wa net

 

Puuuh… Das war dann gestern doch anstrengender, als wir uns das gedacht hatten. Zuerst die Tour mit dem Rad und danach mit dem Auto… Wir hatten zwar geplant, dass wir heute morgen früh zu den Königsschlössern fahren, doch daraus wurde nichts. Selbst Nele hatte sich heute nicht vor acht Uhr gemeldet und so blieben wir einfach liegen und erholten uns etwas. Schließlich wollten wir jetzt in den letzten Tagen des Urlaubs nicht noch so viel Stress aufbauen, dass wir direkt neuen Urlaub brauchen würden.  Also ließen wir den Morgen ruhig angehen und holten uns noch ein paar Brötchen am Platz, die trotz fehlender Vorbestellung noch ein paar für uns hatten. Erst gegen halb zehn waren wir wieder soweit, um vom Platz aufzubrechen. Da wir nicht viel ausgeräumt hatten, war auch alles wieder schnell verpackt. Wir beschlossen dennoch bei den beiden Königsschlössern vorbei zufahren, um zu schauen wie voll es wirklich ist und ob man mit Wohnwagen irgendwo halten kann. Durch einige kleine Dörfer ging es zurück an den Rand der Alpen. Schon von weitem sah man das vielleicht bekannteste Bauwerk Deutschlands aus den Bergen ragen.

Das Schloss Neuschwanstein ist sicherlich einer der Anziehungspunkte vor allem für asiatische Besucher, die ja in diesem Jahr wegen Corona weggefallen waren. Doch als wir näher kamen wurde schnell klar, dass die fehlenden Asiaten wohl 1:1 durch Deutsche ersetzt wurden, die dafür in diesem Jahr halt nicht ins Ausland wollten. Es war brechend voll. Zwar hätte es die Möglichkeit gegeben, auf einem Parkplatz auch mit Wohnwagen zu stehen, doch darauf hatten wir keine Lust. Die 11 Euro Parkgebühr sparten wir uns lieber und mit Corona Schutzmaßnahmen hatte das hier auch rein gar nichts mehr zu tun. So fuhren wir nur auf Tipp meiner Schwester eine Landstraße, die am Schloß vorbei führte und hielten kurz an einer Parkbucht an, um wenigstens aus dieser Perspektive ein schönes Foto zu schießen. Dann drehten wir um, fuhren Auch noch am Schloss Hohenschwangau vorbei und entschlossen uns weiter nach Oberbohingen bei Stuttgart zu fahren, wo wir eine Freundin von Ann besuchen wollten. Nele war nicht so richtig begeistert wieder im Auto zu sitzen, doch insgesamt hielt sie sich sehr achtbar.

Die Fahrt führte uns über die Schwäbische Alb. Zwar befanden wir uns geografisch gesehen vor den Alpen, doch dennoch gab es hier so einige Steigungen, die dem Wohnwagen oder besser meinem Wagen ordentlich zu schaffen machten. Da es noch nicht so spät war, wollten wir noch einen Zwischenstopp in Metzingen einlegen. Die deutschlandweit als Outlet-City bekannte Kleinstadt liegt nur 25 Kilometer vor Oberbohingen und somit perfekt, um einen kleinen Zwischenstopp einzulegen. Durch einen Tipp wussten wir, dass man an einem Parkplatz kostenlos parken konnte und das auch noch mit Wohnwagen. Unser Navi steuerte uns also zielstrebig dorthin. Wir parkten den Wagen, sicherten den Wohnwagen und liefen mit Nele zu den Outlet Shops. Trotz Corona war es nicht wirklich leer, sondern an einigen Läden musste man sogar Schlange stehen, um hineinzukommen. Diese mieden wir jedoch. Die Temperaturen brachten ihr übriges und ließen alle gut schwitzen. Dennoch fanden wir in dem ein oder anderen Laden etwas und ich durfte via Telefonie in einem Laden nach besonderen Taschen für meine Mama suchen. Ha, und ich bin auch fündig geworden… Doch weder Nele noch uns gefiel es besonders. Während wir uns dazu entschlossen einfach wieder zum Auto zu gehen, zeigte uns Nele ihr Missfallen deutlicher. Sie fand alles ziemlich doof und hatte am Auto auch keine Lust weiterzufahren. In diesem Moment merkte man, dass es langsam Zeit würde nach Hause zu fahren.

Mit Maisflips konnten wir sie schließlich bestechen, doch einzusteigen und konnten die wenigen Kilometer weiterfahren. Als wir im kleinen Oberbohingen ankamen, parkten wir unseren Wohnwagen vor dem Haus von Julia (Anns Freundin) und konnten uns direkt zum Essen an den Tisch begeben. Es gab schwäbische Maultaschen, die selbst Nele sehr geschmeckt haben. Den Abend verbrachten wir noch gemeinsam und quatschten eine Weile und drehten zudem eine Runde über die angrenzenden Felder. Vorbei an Hühnerwiesen, Kuhweiden und Getreidefeldern. Im Wald liefen uns zudem noch ein paar Rehe über den Weg. Hier war die Welt noch in Ordnung. Doch allzu lange hielten wir dann doch nicht mehr durch. Nele fiel nach dem Spaziergang todmüde in ihr Bett und auch wir waren ziemlich fertig und gingen ins Bett. Morgen wollen wir weiter Richtung Norden an die Mosel fahren. Ein genaues Ziel gibt es noch nicht, doch morgen wissen wir sicher mehr. 

 

Bis bald Frederic 

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© Frederic Linker