Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

Tag 4

Donnerstag, 10. August 2017
Von toten Pferden und Inseln im Himmel!

So langsam hat sich unser Körper wieder an die amerikanische Zeit gewöhnt. Wir schlafen heute beide relativ gut und lange und gehen erst gegen halb neun zum Frühstück. Wir brauchen heute eine gute Grundlage, um die vielen Vorhaben alle umsetzen zu können. Daher lassen wir uns auch Zeit und genießen unseren Urlaub. Doch gegen viertel nach neun sind alle Sachen für den Tag gepackt. Da wir noch eine weitere Nacht hier in Moab übernachten, brauchen wir unsere Koffer noch nicht zu packen und können einfach ins Auto steigen. Unser erstes Ziel sollte der „Dead horse State Park“ werden. Wir tankten sicherheitshalber noch schnell voll und fuhren die 45 Kilometer zum Eingang des Parks. Unterwegs überlegten wir bereits, warum der Park wohl „Tote Pferde Park“ heißen könnte?

Die Broschüre die wir mit dem Eintrittsgeld erhielten gab schließlich Aufschluss darüber. Die Legende besagt, dass die frühen Siedler in das Gebiet des heutigen State Parks kamen um nach wertvollen Bodenschätzen zu suchen. Um die schweren Arbeiten nicht alleine verrichten zu müssen, fingen sie eine große Mengen von wilden Mustangs ein. Als sie jedoch relativ schnell bemerkten, dass in diesem Gebiet nichts zu holen war, verließen sie das Gebiet wieder und ließen die Pferde eingesperrt zurück. Sie verdursteten, obwohl sie den Colorado River sehen konnten. Ja schon irgendwie traurig… Doch der Park bietet einfach ein unfassbares Panorama auf den Colorado River und die weite Ebene, dass wir uns einfach nur daran erfreuten. 

Wir fuhren die einzelnen Viewpoints ab und wanderten entlang der Klippe mit Blick in den Canyon. Unglaublich schön! Sicher könnte man hier noch deutlich längere Wanderwege laufen, doch die Temperatur von circa 35 Grad und die fehlende Zeit sprachen dagegen. So verließen wir den Park wieder um in den nächsten Nationalpark zu fahren. 

Der Canyonlands Nationalpark ist nur wenige Meilen weit entfernt. Wir brauchen dank unseres Passes keinen Eintritt zu zahlen und informieren uns kurz im Visitorcenter, welche Punkte sich lohnen und wo wir eventuell etwas wandern können. Also fuhren wir los und steuerten zunächst zwei Overlooks an, um uns einen Überblick zu verschaffen. Der erste längere Stopp, der auch mit einer Wanderung verbunden wurde war der Mesa Arch. Ein toll gewachsener Steinbogen, durch den man in den Canyon blicken kann. Die Wanderung ist nicht sonderlich schwer und auch nur etwa 1,7 Kilometer lang. Doch es lohnt sich allemal. Die Aussicht ist herrlich und diese wollen auch viele Menschen sehen. Es ist schon ziemlich voll. Das gefällt uns wiederum nicht so sehr, weshalb wir schnell weiterfuhren um zum Highlight des Parks zu fahren. 

Den sogenannten „Islands in The Sky“ (Inseln im Himmel). Und diese Beschreibung ist wirklich sehr zutreffend. Wir setzten uns einfach auf einen großen Felsen und genossen diesen Moment eine ganze Weile. Wenn gerade kein Auto zu hören war, war es so leise, dass man wirklich gar nichts gehört hat. So ließen wir uns etwas grillen und machten viele Fotos. Als wir endlich gar waren, fuhren wir weiter und hielten zuletzt noch am sogenannten Grand View. Hier ist es möglich an der Klippe entlang zu spazieren. Nicht etwa auf festen Wegen, sondern querfeldein. Wir folgten diesem Weg für eine ganze Weile und ließen unsere Blicke in die Ferne schweifen. Es wurde immer heißer und das Thermometer zeigte bereits 98° Fahrenheit (37° Celsius) an. Deshalb verließen wir gegen vier Uhr den Park wieder und fuhren zurück in Richtung Moab.

Einen kurzen Abstecher machten wir dann nochmal im Arches Park, wo wir noch zu den Ecken fahren wollten, die wir gestern nicht mehr geschafft hatten. So wanderten wir noch zum „Sanddune Arch“ und zum „Landscape Arch“. Auch hier waren wir immer noch fasziniert von der Schönheit der Natur und ließen uns auch von der brennenden Hitze nicht stören. Da der Park wieder um 19 Uhr zu machte, waren wir um kurz nach sieben wieder im Motel.

Wir hatten den ganzen Tag nichts sättigendes gegessen und waren über 13 Kilometer gewandert. Daher machten wir uns auf den Weg nach Moab downtown um dort noch etwas zu essen. Es gab ein Steak und Pasta mit einem Bier aus der ortsansässigen Brauerei. Ein perfekter Abschluss für diesen perfekten Tag. Morgen verlassen wir die Region der roten Steine, und machen uns auf in Richtung Norden. Vernal heißt das Ziel. Unterwegs haben wir einige interessante Punkte ausgemacht. So machen wir einen Abstecher in einen weiteren Bundesstaat. Wir werden das erste Mal durch Colorado fahren. Bis dahin heißt es jetzt aber Beine hochlegen und erholen.

 

Bis bald Frederic

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© Frederic Linker