Samstag, 31. August 2013
Big, bigger, Grand Canyon!
Wie bereits in den letzten Tagen, war unsere Nacht gegen sechs
vorbei. Doch heute sollte dies mal nicht so schlimm sein, da wir ein komplett vollgepacktes Programm hatten. Heute stand auf dem Plan, dass wir zum Grand Canyon National Park fahren und uns dort wohl
eines der bekanntesten und berühmtesten Naturwunder der Erde anzuschauen. Doch noch waren wir ja in Flagstaff, wo wir mit dem üblichen Frühstück in den Tag starteten. Gegen 8:30 Uhr machten wir uns
dann aber wieder mit dem Auto auf den Weg.
Wir fuhren von Flagstaff aus ca. 80 Meilen auf dem Highway 180 in Richtung Norden, bis wir am Eingang des Nationalparks ankamen. Unterwegs fuhren wir wie bereits in den letzten Tagen durch nahezu unberührte Natur, bis auf den kleinen Unterschied, dass es diesmal keine Wüste oder Prärie war die uns umgab, sondern dichter Nadelwald. Alle paar Meilen wiederholten sich die Warnschilder vor kreuzenden Wildtieren. Leider sahen wir unterwegs auch mehrere überfahrene Tiere wie Stinktiere oder Eichhörnchen, die von Autos erfasst wurden. Doch die Strecke war wunderschön. Immer wieder erhoben sich rot leuchtende Felsen zwischen den Bäumen, die in der Sonne leuchteten. Die 80 Meilen vergingen trotz einiger Fotostopps wie im Flug. Als wir dann am Park angekommen waren und uns kurz im Visitor Center die nötigsten Informationen und Karten geholt hatten, machten wir uns direkt zum Parkeingang auf. Wir hatten die Wahl mit dem eigenen Auto in den Park zu fahren oder die kostenlosen Shuttlebusse zu nutzen. Da wir zwar im Südeingang in den Park fahren wollten, aber im Osten wieder heraus, wären die Busse definitiv zu umständlich gewesen, weshalb wir mit dem Auto fuhren. Der Eingang war relativ voll, und so mussten wir einige Minuten warten. Doch dann waren wir endlich drin. Keine 500 Meter nachdem wir den Eingang passiert hatten, sagte Ann dann (ich zitiere!): "Oh Achtung hier kreuzen Elche die Straß... AOOOOOOOOOOHHHHHH!" Jetzt darf jeder Mal raten was passiert war.
Natürlich standen bereits mehrere Elchkühe auf der Straße und ließen sich weder von den anhaltenden Autos, die Fotos schießen wollten, noch von den vorbeibrausenden Bussen stören. Wir fuhren tiefer in den Park hinein, um zum sogenannten "South Rim" zu kommen. Hier parkten wir unser Auto und machten uns zu Fuß auf weiter. Bereits von weitem stockte uns der Atem. Kein Foto der Welt kann diese Weite und Tiefe ausdrücken. An der Kante entlang führte ein Wanderpfad, der zwei der vielen Aussichtspunkte miteinander verband. Dieser gut 2 Kilometer lange Weg lag genau zwischen dem Abgrund auf der Rechten und dichtem Wald auf der linken Seite. Immer wieder wurde auf Tafeln auf spezielle Felsformationen hingewiesen oder über das Entstehen des Canyons berichtet.
Unterwegs hielten wir immer wieder an Aussichtspunkten an, die immer wieder einen anderen Blick ins Tal zuließen. Am Rand herrschte gespenstige Stille und es ging auch so gut wie kein Wind, der die Luft etwas hätte abkühlen können. Am zweiten Aussichtspunkt angekommen, füllten wir nur unsere Flaschen mit frischem Canyon-Quellwasser auf und machten uns auf den Rückweg. Am Auto angekommen waren wir ziemlich geschafft. Die schwül warme Luft, die brennende Sonne und die 4 Kilometer Fußweg waren enorm anstrengend. Wir fuhren mit dem Auto noch weitere 3 Aussichtspunkte an. Immer wieder standen Elche an der Fahrbahn oder es kreuzten große Eichhörnchen den Weg. Nach etwa 5,5 Stunden machten wir uns auf, den Park in Richtung Ostausgang zu verlassen, da ja noch etwa 130 Meilen vor uns lagen. Bereits vorher wussten wir, dass der eigentlich geplante Weg auf Grund eines Erdrutsches unpassierbar war, und wir einen 30 Meilen großen Umweg in Kauf nehmen mussten.
Dieser führte uns direkt durch die Navajo-Nation-Reservation. Dies ist ein Gebiet was noch heute den Indianern gehört, die hier auch noch immer wohnen. Oft sehr spartanisch in selbst gebastelten Hütten, vor denen ein ausrangierter Wohnwagen als Anbau diente. Die Strecke war landschaftlich ebenfalls sehr schön, zog sich zum Ende hin aber sehr, da wir beide total geschafft waren. Außerdem bemerkten wir, dass wir uns beide übelst das Gesicht und den Nacken verbrannt hatten. Das wird die nächsten Tage in der Wüste noch spannend. Gegen sechs erreichten wir dann endlich unser Ziel "Page" am Lake Powell. Wir gingen noch schnell etwas bei "Jack in the Box" (einer amerikanischen Fastfood Kette) essen und fuhren ins Hotel. Zum Glück steht morgen mal keine weite Autofahrt an. Wir werden uns am Lake ein wenig umsehen und uns den Antelope Canyon und die Horseshoe bend ansehen. Mal schauen was sonst so passiert. So wie gesagt bin völlig ko. und geh jetzt schlafen.
Bis bald Frederic