Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

23.07.2016        Tag 5

Samstag, 23. Juli 2016
Parlez vous francais?

Ein neuer Tag und ein neues Land standen heute auf unserem Tourplan. Das nächste Tagesziel heißt Montreal, wo wir die kommenden zwei Nächte bleiben werden. Doch bis wir tatsächlich die Grenze ins Land des Ahornblattes überschreiten werden, passierte heute natürlich wieder eine ganze Menge, aber der Reihe nach. Nachdem wir gestern Abend in Gorham leider schon um viertel vor Neun kein offenes Restaurant mehr gefunden hatten, begnügten wir uns mit einem Sandwich von Subway. Papp satt fielen wir völlig erschöpft ins Bett und auch ich konnte die erste Nacht wieder ansatzweise normal schlafen ohne bereits um 4 Uhr oder eher wach zu werden. Wie das so ist wenn Ann und ich auf Reisen gehen, haben wir die Sonne immer im Handgepäck mit dabei und deshalb wollen wir diese auch noch ein wenig am Pool nutzen. Um kurz nach acht sind wir trotzdem die einzigen und so können wir die Sonne in Ruhe genießen. Der Pool war zwar ziemlich frisch, doch der knapp 35 Grad heiße Whirlpool tat sein bestes.

So einen Start in den Tag könnte man auch mal außerhalb des Urlaubs gerne öfter einschieben. Gegen neun Uhr packen wir unsere bunten Koffer und alles andere wieder in unser weißes Schlachtschiff und fahren hungrig umher um uns etwas zum Frühstück zu suchen. Da wir keine Lust haben einen Supermarkt zu suchen (was nämlich auch wirklich schwierig ist, da wir die Namen nicht kennen und man schnell in einem Möbelhaus landen kann, obwohl man es für einen Supermarkt vom Namen gehalten hatte) halten wir heute mal bei Dunkin Donuts. Zwar sehr kalorienreich, dafür unheimlich lecker... Da wir noch nicht nach Kanada aufbrechen wollen, fahren wir nochmals zurück in den White Forest und suchen uns einen Parkplatz von wo aus wir noch ein wenig im Wald wandern wollen. Der Weg ist wirklich herrlich, doch da er direkt am Wasser entlang läuft,  spielen wir einen wandelnden Dunkin Donuts Laden für Stechmücken.

Wenn uns jemand gesehen hätte, wie wir wild um uns schlagend durch dichtesten Wald gelaufen sind, wären wir bestimmt wegen unbekannter Krankheit direkt ausgewiesen worden, doch es war wirklich eine Plage. Nach etwas mehr als einem Kilometer haben wir beide genug und drehen um. Mich hat es wirklich mehrfach erwischt, doch Ann hat natürlich mal wieder gar keine Stiche... Es ist bereits nach elf, weshalb wir nun die Reise ins knapp 300 Kilometer entfernte Montreal antreten. Da wir ziemlich schlimme Storys über die Einreise nach Kanada gehört haben, planen wir hierfür auch etwas mehr Zeit ein. Die ersten 90 Kilometer fahren wir wirklich wunderschön über eine sehr schwach befahrene Landstraße. Um uns herum ist nur Wald und Berge. Eine tolle Route also. Dies änderte sich erst kurz vor der Grenze, wo wir nun durch kleine eher unschöne Örtchen fuhren.

Und plötzlich lag die Grenzstation vor uns. Wir hatten schon fleißig überlegt was wir alles beim Zoll angeben müssten und was wäre, wenn wir vielleicht zu den Ausnahmefällen zählen die gar nicht einreisen dürfen? Wir fahren zum Schalter und geben unsere Reisepässe ab. Die Dame fragt wie lange wir bleiben wollen und warum und zu wem wir wollen. Dann haben wir auch schon die Stempel bekommen und durften fahren... Das ganze Prozedere dauerte geschätzte 45 SEKUNDEN!!!  Na top. So muss das laufen.  Da waren wir nun in Kanada.

 

Alle Schilder: Französisch...  Radio: Französisch... 

Da das Schulfranzösisch von Ann nicht mehr auf dem höchsten Niveau ist, müssen wir häufig einfach raten und dem Navi vertrauen. Bis Montreal waren es noch knapp 80 Kilometer, als wir zufällig an einem schönen kleinen Shoppingcenter direkt am Highway hielten, bei dem ein oder anderen Laden reinschauten und eine Kleinigkeit zu essen besorgten. Den Rest der Fahrt meisterten wir ebenfalls mit Bravour und kamen gegen fünf in Montreal bei unserem B&B an. Jacqueline (die bestimmt 80 jährige Besitzerin) kümmerte sich sofort um uns und unser Auto. Denn parken ist hier ein Problem.  Zu viele Wagen für zu wenige Plätze. Doch wir bekamen einen direkt gegenüber der Wohnung und Jacqueline empfahl uns den Wagen bis Sonntag nicht mehr zu nutzen. Nach einer kurzen Erholung machten wir uns gegen 18. Uhr bei 34 Grad Celsius auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Doch die ersten Meter verhießen nichts Gutes... Sehr heruntergekommen und nicht sehr einladend wirkte die Straße auf uns. Doch je näher wir zum Hafen kamen umso schöner wurde die Stadt. Wir liefen eine große Runde und schauten neben dem Hafen noch beim Sommerfestival der Stadt vorbei, wo wir uns ein "Blonde" und das hier typische "Pourie" besorgten.

Das sind Pommes mit Bratensoße und Mozzarella. Interessante Mischung. Es war inzwischen fast komplett dunkel, doch je dunkler es wurde und je mehr Lichter angingen umso schöner wurde alles. Wir kauften noch kurz ein und brachten die Sachen aufs Zimmer, doch ich wollte noch auf den Mont Royal, wo man eine tolle Aussicht auf die Stadt genießen kann. Ann zog  mit und so wanderten wir noch bei totaler Dunkelheit den Berg hoch, wo wir mit tollen Aussichten belohnt wurden. 

Inzwischen liegen wir wieder mal völlig platt im Bett. Wir sind heute immerhin noch über 15 Kilometer in Montreal gelaufen. Mal sehen, morgen kommen sicher noch einige dazu.

 

Bis bald Frederic

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© Frederic Linker