Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

4. Tag

Samstag, 28. Juli 2018

Großwildjagd mit 600 mm

 

Es war uns gestern schon ein bisschen peinlich, als uns die Buschbesitzerin fragte, wann wir denn heute unser Frühstück planen, sagte ich zu ihr, dass wir wenn möglich gerne recht früh frühstücken würden, am liebsten gegen halb acht. Die Dame lachte nur laut und erklärt uns, dass das für Sie spät sei, denn sie ist ab halb vier wach und Frühstück gibt es auch nur bis halb acht. 1:0 für sie…. Wir einigten uns also auf halb acht und erscheinen überpünktlich. Für die ganzen Safarifahrer ist dies auch schon viel zu spät, doch da wir nun ja vier Nächte im Nationalpark vor uns hatten, an denen wir immer sehr früh raus wollen, wollten wir es heute nochmal ruhig angehen lassen. Ist ja schließlich Urlaub. Doch das Frühstück war super. Neben bester Auswahl an frisch und extra für uns zubereiteten Dingen, rannten um uns an die zwanzig Warzenschweine herum.

Was ein Gefühl. Die Besitzerin erzählte uns, dass im Moment häufig Elefanten vorbei kommen. Doch sie hatte auch schon Leoparden, Geparden, Giraffen oder Zebras vor der Haustür. Nur damit wir uns richtig verstehen… hier gibt’s keine Zäune… Wahnsinn. Lange hielten wir uns dann aber nicht mehr auf, denn wir wollten endlich richtig auf Safari. Die Koffer waren schnell gepackt und schon waren wir wieder auf der Piste Richtung Krüger Nationalpark. Das Tor war nach knapp 8 Kilometern erreicht. Wir mussten noch ein paar Formulare ausfüllen, dann dürften wir auch schon einfahren. Endlich geht’s wieder los. Natürlich wetteten wir wieder darum, wer das erste Tier sehen würde. Wir fuhren in den nördlichen Teil des Parks. Hier ist die Vegetation tatsächlich etwas anders als im Süden. Mehr Bäume, weniger Graslandschaften. Daher  dauerte es auch etwas, bis wir die ersten Tiere sahen. 

 

Es waren vier Elefanten die am Straßenrand grasten und von uns gar nicht so begeistert waren, was sie uns auch deutlich zu verstehen gaben. Also ließen wir die Dickhäuter weiter grasen und fuhren weiter. Unser Camp war eigentlich nur 75 Kilometer entfernt, doch bei etwa 30 kmH im Schnitt und andauernden Fotostopps, kann man sich vorstellen, dass die Fahrt etwas länger dauern würde. Nach einer Weile ohne weitere Tiersichtungen, wollte ich mal etwas quer fahren. Auf einer Schotterpiste, die nur für höhergelegte Autos geeignet sei, wollte ich mich versuchen. Nun ja eigentlich haben wir ja einen SUV. Doch anscheinend gibt’s da noch höhere, denn wir hatten schon echt zu kämpfen und haben das ein oder andere Schweißtröpfchen vergossen. Aber wir sind dann doch irgendwie durch gekommen. 

 

In der Folge sahen wir einige tolle Tiere: Giraffen, Impalas, Elefanten, Zebras, bunte Vögel, eine Hyäne, Schakale, Gnus, Hippos, Warzenschweine und Kudus. Einfach herrlich. Uns fällt aber auch auf, dass es hier in diesem Teil des Parks sehr wenige Touristen gibt. Uns begegnen nur sehr selten Autos, was uns jedoch überhaupt nicht störte. Auf einer weiteren Schotterpiste fuhr vor uns ein etwas größerer Bus. Er fuhr langsam und war anscheinend auch auf Tiersuche. Das passte uns natürlich, denn 8 Augen sehen mehr als vier. Dann blieb er auch auf einmal stehen und wir schauten uns um. Mit offener Fensterscheibe schaute ich mich um. Nur wenige Meter vor uns schaute mich ein Augenpaar aus den Büschen an. Sie gehörten einem wunderschönen Leoparden, der langsam auf uns zulief. Sollten wir das Fenster vielleicht schließen? 

 

Der Leo ging langsam auf uns zu. Er bemerkte, dass die Autos stehenblieben, beobachtete uns und sprang schließlich nur etwa einen Meter vor unserem Auto über die Straße. Auf der anderen Seite lief er weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Was eine tolle Sichtung. Das Tageshighlight war damit klar. Auf Safari ist es manchmal wirklich Wahnsinn, wie schnell ein Tag vergehen kann. Die Sonne neigte sich schon wieder etwas, sodass wir uns nun wirklich zum Camp aufmachten. Wer nach 17:30 Uhr ankommt, muss eine hohe Strafe zahlen. Das wollten wir nicht riskieren. Wir hielten unterwegs noch ein paar mal an, um Elefanten oder Giraffen zu beobachten. 

 

Gegen 17 Uhr kamen wir schließlich im Camp an. Für heute hatten wir keine Nachtsafari geplant, sondern wollten im Camp einfach nur noch was essen gehen und dann schlafen, damit wir morgen auch zum Sonnenaufgang aufstehen können. Da im Norden des Parks die Malaria Gefahr noch am größten ist, wollten wir uns zudem keiner Mücke ausliefern. Also gingen wir noch eine Kleinigkeit im Restaurant essen, spazierten noch zu unserem Bungalow zurück und gehen nun schlafen. Die ganzen Tiersichtungen müssen erstmal verarbeitet werden.

 

bis bald. Frederic

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© Frederic Linker