Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

Tag 17

Freitag, 17. Juli 2020
Und täglich grüßt das Murmeltier 

 

Ach ja es hätte heute morgen so schön sein können. Augen aufmachen, aus dem Wohnwagen auf die Weinberge schauen und bei 25 Grad im Sonnenschein von Südtirol frühstücken. Leider leider blieb uns das ja heute verwehrt und wir wachen in einem viel zu großen und recht kahlen Hotelzimmer in Steinach auf. Es regnet draußen und ist mit 14 Grad echt uselig. Wir haben dennoch ganz gut geschlafen und auch Nele schien ihr Kinderbett nichts ausgemacht zu haben, da sie nach dem Stress von gestern lange und ausgiebig geschlafen hatte. Tja so mussten wir uns an den wenigen positiven Seiten des Hotels erfreuen. Ein eigenes Bad vor der Nase, fertiges Frühstück und kein Abwasch. Das Hotel ist bereits etwas in die Jahre gekommen, aber dafür im großen und ganzen echt sauber. Nur auf den Fluren riecht es ab und zu etwas feucht. Aber gut einem geschenkten Gaul schaut man eben nicht ins Maul. Da nur sehr wenige Gäste hier heute übernachten, fällt das Frühstücksbuffet dem entsprechend etwas kleiner aus. Dennoch ist für uns alle etwas dabei. Nele bekommt ein Brötchen mit Frischkäse, was sie am Wohnwagen jetzt auch bekommen hätte, und wir versuchen uns an dem Eierkocher, den man hier selber bedienen kann. Leider ging es Ann an diesem Morgen wieder oder immer noch nicht so wirklich gut, weshalb ich mit Nele das Frühstück alleine beendete und anschließend mit ihr eine Runde durch den Ort drehen wollte.

 

Wir zogen also das Dickste an, was wir so dabei hatten, denn in der Eile gestern hatten wir natürlich nur das allernötigste zusammen gepackt. Ich habe daher leider nur eine kurze Hose dabei, dafür aber immerhin die Regenjacke und Nele konnten wir dick einpacken. Unsere Runde durch den Ort viel auch etwas kleiner aus, was diesmal aber nicht am Wetter, sondern an der Größe des Ortes lag. Zwischen Ortseingangsschild und Ortsausgangsschild lagen nur etwa 800 Meter. Doch dazwischen tummelten sich immerhin 3 Hotels, 2 Supermärkte und mehrere kleinere Läden. Den Namenszusatz „am Brenner“ trägt der Ort übrigens mehr als zurecht, denn bis zum Alpenpass sind es weniger als 1000 Meter Luftlinie. Man kann die LKWs hier unten sogar noch schnaufen hören, wenn sie sich die Steigung hoch quälen. Es gibt hier also wirklich leider nichts zu sehen, weshalb unser Highlight das Einkaufen eines Mittagsglässchen ist. Nele und ich drehten vom Regen leicht durchnässt zurück zum Hotel. Es war noch keine 11 Uhr und das Auto sollte nach Aussage der Werkstatt heute erst gegen 16 Uhr fertig werden… Das kann ja was werden.

Ann ging es nach einer Runde Schlaf zumindest wieder etwas besser und so konnten wir mit Nele etwas intensiver auf dem Zimmer spielen. Doch mir fiel noch ein, dass uns ja noch das Hallenbad zur Verfügung stand. Denn netterweise durften wir solange im Hotel bleiben, bis sich die Werkstatt melden würde. Also hatten wir doch eine tolle Beschäftigung. Wir schnappten uns unsere Badesachen, die wir auf Anraten der Hotelchefin gestern noch in letzter Sekunde aus dem Wohnwagen mitgenommen hatten und liefen durch die ewig langen Flure des verwinkelten Hotels. Im Keller gab es zudem noch eine Sauna, Tischtennis, Billard und Dart. Doch auch hier sah und roch man die vergangenen 30 Jahre. Doch das Hallenbad schien noch relativ neu restauriert gewesen zu sein. Wir waren die einzigen hier unten und hatten den gesamten Bereich für uns. Das große Becken war angenehm warm, sodass auch Nele hier ihren Spaß drin haben würde. Und so plantschten wir eine ganze Weile und gewöhnten Nele mal wieder ans Wasser, denn coronabedingt waren ja in den letzten Monaten ihre Schwimmbadbesuche alle ausgefallen. Aber sie hatte immer noch Spaß am Wasser, dem Wasserball und dem geführten Springen vom Beckenrand. So konnten wir immerhin eine gute halbe Stunde von der Uhr nehmen und hatten auch noch Spaß dabei. Doch irgendwann wurde Nele dann etwas quengeliger. Inzwischen war noch eine zweite Familie mit zwei Kindern angekommen. Wir machten uns daher wieder zurück auf unser Zimmer und nach einem Mittagessen für Nele war die so fertig, dass sie kopfüber bei uns ins Bett fiel und einschlief. Das Schwimmen hatte sie anscheinend sehr geplättet. Da sich das Wetter noch immer nicht wesentlich gebessert hatte, blieb uns eigentlich auch nur das Zimmer. Wir ruhten uns daher auch eine Runde aus und warteten gespannt auf den Telefonanruf.

Nachdem Nele allerdings gegen 15:15 Uhr wieder wach wurde, hatte sich die Werkstatt immer noch nicht gemeldet. Doch der Anruf kam… Gegen 16 Uhr. Unser Auto hatte die OP anscheinend überstanden und war einsatzbereit. Jetzt ging es wieder ganz schnell und wir hatten alles nötige eingepackt und werden von der Hoteldame wieder zur Werkstatt zurückgebracht. Frisch gewaschen stand da unser Auto. Zwar waren wir nun wieder etwas ärmer in der Urlaubskasse, doch immerhin konnte es weitergehen. Wir verstauten alles sicher für die Fahrt und fuhren gleich los. Endlich Richtung Italien. Hierhin waren es auch nur noch 12 Kilometer. Der Wagen fuhr sich gut und es waren keine Auffälligkeiten zu erkennen. Es schien alles wieder in Ordnung zu sein. An der Grenze zogen wir unsere Mautkarte und  fuhren entspannt die letzten 80 Kilometer nach Bozen. Alle 10 Kilometer stieg dabei das Thermometer um etwa 2 Grad und so kamen wir bei 30 Grad und Sonne in den Dolomiten an. Unser Campingplatz lag etwas außerhalb von Bozen in Laivers. Hier fuhren wir von der Autostrada ab, zahlten die knapp 9 Euro Maut und waren auch bald endlich am Campingplatz angekommen. Hier durfte sich Ann einen Platz für uns aussuchen, wo wir schließlich mit Auto und Wohnwagen zum stehen kamen.

Mit dem Mover war der Wagen auch schnell auf dem Platz ausgerichtet und wir brauchten nur noch den Wagen…. NEIN! So in etwa war unsere Reaktion, als wir zusehen mussten, wie unser Wagen erneut das gesamte Kühlwasser verlor. Diesmal allerdings wieder über den Behälter, wie bereits am Mittenberg. Es kann doch nicht sein. Naja es hilft ja nichts, aber fahren scheint er ja zu können. Erst nach der Fahrt gibt es Probleme. Wir versuchten uns von dem Problem nicht wieder die gute Laune verderben zu lassen, denn wir waren ja nun erstmal hier. Schnell war die Markise ausgefahren und wir konnten uns gemütlich vor den Wohnwagen setzen. Da es inzwischen schon echt spät war, beschlossen wir uns zwei Pizzen zu holen. Zu dritt teilten wir uns diese, bis Nele dann doch auch mal müde wurde gegen 22 Uhr. Sie hatte ja heute tagsüber viel geschlafen. Wir waren aber auch so fertig, dass wir gleich mit ins Bett gingen. Morgen werden wir mal die ganzen Pools erkunden gehen und uns mal den kleinen Ort hier angucken. Das Auto bleibt erstmal einfach stehen. 

 

Bis bald Frederic 

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© Frederic Linker