Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

11.09.2013        Tag 18

Sonntag, 11. September 2013
17 Meilen und mehr: Über den Wolken nach Pismo Beach

 

Beim heutigen Aufwachen wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass diese traumhafte Reise nun leider auf die Zielgerade abbiegen würde. Mit der heutigen Fahrt nach Pismo Beach würden wir unserem Ausgangspunkt Los Angeles schon sehr nahe kommen... Doch was wäre Frederic ohne Optimismus? Genau krank... Also...es sind immer noch fast drei volle Tage die wir hier verbringen dürfen. Also war die Stimmung wieder bestens und wir gingen zum Frühstück

Doch was war das? Wir wussten gar nichts mit den Porzellantellern anzufangen... Es war das erste Mal im gesamten Urlaub, wo wir zum Frühstück nicht von Einmaltellern essen brauchten. Herrlich. Wir konnten uns nach draußen setzen und die Sonne genießen. Den üblichen Kuchen und das Müsli hatten wir ja inzwischen schon lieb gewonnen, und so begann der Morgen wunderbar. Unsere Route sollte heute entlang des viel beworbenen Highway One verlaufen. Daher schauten wir uns auf der Karte an, wie wir am besten von Monterey dort hingelangen würden. Der Weg war sehr einfach und da wir recht zeitig fertig waren, fuhren wir noch durch das Nachbardorf Carmel at the beach, welches zwar wesentlich kleiner als Monterey war, jedoch mindestens genauso hübsch. In Carmel beginnt ein Rundweg, der durch eine sehr noble Gegend führt und dabei direkt am Pacific entlang verläuft. Der 17- Mile Drive. Er ist genauso lang wie er heißt und führt dabei an unzähligen top gepflegten Golfplätzen und gut bewachten Villen vorbei.

Wir waren etwas überrascht, dass eine Gebühr für die Durchfahrt erhoben wurde, doch die vielen tollen Aussichtspunkte entschädigten dafür. Aber leider hatten wir heute ein Problem, welches sich den ganzen Tag über durchziehen sollte. Es war sehr nebelig. Teilweise konnten wir keine 50 Meter weit sehen, und so wurde sowohl die kurvenreiche Fahrt als auch die Aussicht erheblich behindert. Doch schön war es trotzdem. Der Pacific ist hier besonders wellig und bei einem Spaziergang am Strand entlang, roch es wie an der Nordsee. Man hörte aus dem Nebel die Seelöwen brüllen und ab und zu flog uns ein Pelikan oder ein Kormoran über den Kopf. Es war sehr schön, aber langsam mussten wir uns auf in Richtung Süden machen, denn der Weg über den Highway 1 würde ja auch noch einiges an Zeit benötigen. So bogen wir also auf die Küstenstraße ab und fuhren von nun an nur noch am Ozean entlang.

Die Strecke ist wunderschön, doch wäre sie sicherlich nochmal um einiges schöner gewesen, wenn der Nebel nicht gewesen wäre. Aber auch an ihm konnten wir etwas abgewinnen. Je höher der Highway über dem Wasser war, desto mehr sah es manchmal so aus, als würden wir über den Wolken fahren. Der Nebel war dann nur noch direkt über dem Meer und von oben schien die Sonne drauf. Wir brauchten für die ca. 220 Kilometer von Carmel nach Monterey gute 3,5 Stunden, jedoch hielten wir zwischendurch immer wieder an um die schöne Aussicht trotz des Nebels zu genießen. Einen ganz besonderen Stopp machten wir an einem View Point, von wo aus wir eine riesige Menge an Seeelefanten beobachten konnten. Diese Tiere sind nochmals deutlich größer als die Seelöwen und vor allem die Männchen fallen durch ihre rüsselähnliche Schnauze auf.

Wir haben hier also schon so viele verschiedene Wildtiere gesehen die bei uns nicht vorkommen, dass wir damit einen Zoo bestücken könnten. Von der Seeelefanten-Bank aus, war es dann auch nicht mehr weit bis Pismo Beach. Der Ort liegt direkt am Strand und nur kurz hinter dem etwas größerem Ort Obispo. Auch hier wurden wir von einer dicken Nebelwand begrüßt, und die Temperatur lag gerade einmal bei 14 Grad und 98% Luftfeuchtigkeit. Immerhin hatten wir für heute ein Hilton Hotel gebucht, welches auch echt Top ist und sicher zu den besten des Urlaubs gehört. Nachdem wir eingecheckt hatten fuhren wir noch ein Stück in den Ort und liefen durch das ortseigene Shoppingcenter, da es am Strand echt ungemütlich war. Gegen Sieben Uhr fuhren wir zurück zum Hotel um etwas essen zu gehen.

Da heute "Monday-Night Football" ist und das Hotel dazu eine Sportsparty in der Lobby veranstaltet hat, entschieden wir uns hier zu essen. Passend zum Motto wurde auch eine " Football-Plate" angeboten, die verschiedene Spezialitäten (Buffalo Wings, Cheese-Sticks, etc.) enthielt. Klar bestellte ich die, während Ann-Kristin nochmal eine "Clam Chowder" aß. (Muschelsuppe). Nach dem Essen, gingen wir noch zum Pool, wo wir uns nett mit zwei Amerikanern über Deutschland (hauptsächlich das Oktoberfest) und unsere Reise unterhielten. Jetzt liegen wir wieder auf unserem Zimmer und genießen den letzten Abend vor unserer letzten Fahrt. Denn morgen ist es dann soweit. Es geht zurück nach Los Angeles. Zwar erst noch nach Venice Beach, aber wir werden den Ort erreichen, an dem unsere Reise gestartet ist. Bis dahin stehen nochmal knapp 300 Kilometer vor uns, aber wir freuen uns drauf. Unterwegs wird's noch einen Zwischenstopp in Santa Barbara geben und bestimmt noch den ein oder anderen ungeplanten Halt. Also dann bis morgen aus Los Angeles.

Bis bald Frederic.

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© Frederic Linker