Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

05.09.2013        Tag 11

Freitag, 7. Oktober 2011
Auf ins tote Tal!

 

Puuuh... Las Vegas ist nichts für Schwächlinge kann ich sagen. Wir wachten heute Morgen, vom Wecker geweckt um halb acht auf aber waren noch immer geschafft von der Rennerei am Vortag. Doch es half ja alles nix. Heute würde unsere Reise weitergehen. Inzwischen hat sich jedoch unsere innere Uhr auf die neue Zeitzone so gut eingestellt, dass es morgens schwerer wird rauszukommen. Nun gut eventuell lag es auch am anstrengenden Vortag aber so richtig wollten wir nicht aufstehen. Doch der "Riesengewinn" vom Vortag machte uns dann doch wieder munter. Um richtig wach zu werden, hatten wir uns vorgenommen zum Frühstücksbuffet des Hotels zu gehen, da wir auch noch einen 25 % Gutschein hatten. Dieses Buffet passte zu Vegas wie die Faust aufs Auge. Die Dimensionen waren etwas verschoben. Ein so riesiges Buffet hatten wir noch nie gesehen. Da wir relativ früh waren, war es zudem auch noch sehr leer. Es gab alles: Omelett, Kuchen, Müsli, Brot, Muffins, Cupcakes, und und und ... Dazu noch etliche warme Speisen wie Spare Ribs, Wings, ein chinesisches Buffet, Salat und Pancakes. Einfach Wahnsinn. Nachdem wir uns richtig satt gegessen hatten und kurz im Zimmer alles zusammen gepackt hatten, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Pool, wo wir uns im Spa etwas entspannten und auf den dann doch anstrengenden Tag vorbereiteten. Viel Zeit blieb uns aber nicht, da wir bis um 11 ausgecheckt haben mussten und so ging es bald zurück aufs Zimmer. (Allein der Weg dauerte zu Fuß etwa 5 Minuten) Wir genossen zum letzten Mal unseren Ausblick auf den Strip und machten uns dann auf unser Auto zu suchen. Als alles sicher verstaut war ging es dann auch wieder los. Vorbei am riesigen Tower und nach kurzem Stopp an der Tankstelle, ging es weiter Richtung Westen.

Unser Tagesziel war die Stadt Lone Pine, die etwa 380 Kilometer entfernt lag. Doch wollten wir ja nicht direkt zum Hotel, sondern wir wollten den auf dem Weg gelegenen National Park vom "Death Valley" besuchen. Mit dem nötigen Respekt vor der Hitze und einigen geplanten Punkten die wir hier anfahren wollten, fuhren wir also aus Vegas weg. Der Parkeingang lag gute 120 Kilometer von der Stadt entfernt. Unterwegs versuchten wir noch verzweifelt einen Supermarkt zu finden, um unsere Wasservorräte aufzufüllen, doch das stellt sich hier echt immer wieder als besonders schwer da. Nicht etwa weil es keine gibt, sondern weil viele Läden einfach mit Obst und Gemüse Tafeln werben, aber von innen sich dann als Baumarkt oder Kaufhaus herausstellen. Nach langer Suche fanden wir schließlich doch einen und kauften genug Wasser ein, um einen Elefanten über die Alpen zu treiben. Man kann ja nie wissen. Es dauerte dann auch nicht mehr lange und wir erreichten den Park Eingang von einem der heißesten Punkte der Erde.... Dem DEATH VALLEY !...

Nachdem wir die Parkeinfahrt passiert hatten, wanderte unser Blick alle paar Minuten auf das Thermometer im Auto. Wir hatten halt die Vorstellung, dass es eigentlich schlagartig heißer werden müsste. Doch zunächst passierte gar nichts. Es zeigte zunächst sogar weniger an als zuvor. Also fuhren wir bei 33° Außentemperatur los. Nach wenigen Minuten, erreichten wir das erste Schild, welches auf den Dante -View hinwies. Nach kurzem Zögern, ob wir tatsächlich dort hinwollten und den knapp 35 Kilometer Umweg in Kauf nehmen sollten, waren wir auch schon unterwegs zu ihm. Verwundert reagierten wir auf das Schild "Flash Flood Damage ahead" (Flutschäden voraus). Hier sollten Schäden durch Wasser entstanden sein? Oh ja... Einige Meter weiter wussten wir was gemeint war. Die Straße musste vor gar nicht langer Zeit vom Wasser überschwemmt gewesen sein, da sie von Kies und Schlamm bedeckt war. Doch das störte unser Auto gar nicht. So ein Geländewagen braucht das ab und zu.

Am Dante View angekommen zeigte unser Thermometer dann auch bereits 39° an. Es war so heiß, dass selbst das Atmen schwer viel. Der Ausblick über das Tal des Todes war gigantisch. Zwar herrscht hier eigentlich gähnende Leere und nur Gestein und einige braune Pflanzen können überleben, doch auch das war faszinierend. Wir kraxelten ein wenig die Berge entlang, und Ann-Kristin wollte anscheinend endlich auch mal als Touri erkannt werden und lies ihre Flip Flops einfach an. Die Dinger hätte man damals Reinhold Meßner geben sollen, so gut wie Ann Kristin damit kletterte. Doch allzu lange hielt es dort oben kaum ein Urlauber aus nach einer knappen halben Stunde mussten wir zurück ins Auto und trinken, da der Körper das Wasser unbedingt benötigte.

Wir machten uns auf den Rückweg um weiter zu fahren. Wieder auf der Hauptstraße angekommen, fuhren wir weiter. Der nächste Halt war der Zabriskie Point. Hier schaut man auf einen gewaltigen Berg, der einer Düne sehr ähnlich sieht. Das Thermometer war inzwischen auf 42° geklettert und auch hier hielt man es nicht länger als einige Minuten aus. Wieder im Auto ging es dann weiter in Richtung Badwater Basin. Es ist der tiefste Punkt der USA mit 855 Metern unter dem Meeresspiegel. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt die noch tiefer liegen. Hier schockte uns dann unser Thermometer mit 49° Celsius. Wir wollten gar nicht so wirklich aussteigen, taten es dann aber doch. Vor uns lag eine riesige flache Ebene, die von Salzablagerungen übersäht war.

Ein Steg führte auf die offene Steppe hinaus. Eine kleine Pfütze zeigte an, dass es in den letzten Tagen geregnet haben musste. Es war so heiß, dass man kaum die Kamera festhalten konnte. Von oben prasselte die Sonne und von untern strahlte der Boden nochmals die gleiche Wärme ab. Einen so Lebensfeindlichen Ort hatten wir noch nie gesehen. Kein Lüftchen, kein Schatten, ohne Wasser würde man hier keine zwei Stunden überleben. Wir gingen nicht besonders weit hinaus. Nach einigen Fotos stiegen wir wieder ins Auto und machten uns auf den Weg nach Lone Pine. Doch der Weg war ziemlich beschwerlich. Wir mussten über die Berge vom Death Valley fahren, und legten über 3000 Höhenmeter zurück. Unterwegs machten wir nochmals Halt an einer aufgetürmten großen Sanddüne, wo es aber ebenfalls viel zu heiß für längere Wanderungen war. Also ab zurück zum Wagen und ins Hotel. Gegen halb acht kamen wir ziemlich platt am Hotel in Lone Pine an. "Lone" steht wohl als Abkürzung für alone, da hier tatsächlich nix los ist. Das Hotel ist zwar voll, doch nur mit Urlaubern die aus dem Valley kommen oder morgen hinein wollen.

Daher geht’s jetzt ins Bett. Morgen fahren wir nach June Lake, von wo aus wir es wagen in den Yosemite Park zu fahren. Nach unseren Infos ist das Feuer nun einigermaßen unter Kontrolle und behindert uns nur geringfügig. Leider mussten wir aber unsere Route etwas um planen, da ein Highway leider gesperrt ist und wir daher woanders her müssen. Naja... bisher hat alles geklappt, also wird das auch klappen. So dann mal bis morgen.

 

Bis bald Frederic.

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© Frederic Linker