Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

Tag 22

Mittwoch, 22. Juli 2020
Die Alpen des Rheinlandes


Unsere erste Nacht die nicht auf einem Campingplatz stattfand, war sehr gut. Nele konnte endlich wieder gut schlafen, da es heute Nacht nicht mehr so heiß war, wie in den vergangenen Nächten. Sie schlief sogar so fest, dass sie nicht mal wach wurde, als wir bereits auf dem Weg zum Frühstück waren. Doch wecken wollten wir sie auch nicht und so ließen wir sie einfach im Bett liegen und gingen ins Haus zum Frühstück. Gut gegen sieben hatten wir in diesem Urlaub auch sehr selten gefrühstückt, doch in Baden Württemberg sind eben noch keine Ferien und Julias Freund Tobias musste halt schon früh zur Arbeit ins „Homeoffice-Büro“, weshalb wir gerne auch mal etwas eher wieder frühstückten. Nele verschlief zumindest den Start und kam erst im Laufe dazu, als auch sie wach geworden war. Da Julia erst später zur Arbeit mussten hatten wir noch etwas Zeit und gingen noch eine Runde mit Nele spazieren. Doch jede Straße geht hier entweder bergab oder bergauf, sodass wir schon gut angestrengt waren, als wir wieder an unserem Wohnwagen ankamen. Nun musste auch Julia bald los, weshalb auch wir unsere Sachen packten und erneut weiterfahren wollten. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns. Dann ging es wieder auf die Straße.

Vor uns lagen erneut 300 Kilometer. Wir suchten auf der Fahrt noch nach einem Campingplatz nahe der Mosel, der auch noch Kapazitäten frei hatte. Das war gar nicht so einfach. Schließlich hatten wir eine Zusage des Bären Camp, welches in der Nähe von Zell an der Mosel liegt. So lernten wir also das nächste Zell kennen dachten wir uns. Die Fahrt verlief relativ unspektakulär. Der Wagen funktionierte ja endlich wieder und vollbrachtet seine Aufgabe wunderbar. Bei Speyer legten wir noch eine kurze Mittagspause für uns alle ein, um uns auch ein wenig zu bewegen. Von hier war es nur noch gut eine Stunde nach Zell an der Mosel. Als wir dann jedoch im Moselgebiet angekommen waren, dachte ich zunächst wir hätten uns verfahren und wären wieder in den Alpen gelandet. Das gibt’s ja gar nicht wie steil hier die Berge in der Eifel so sind. Damit hatte ich so nicht gerechnet, aber wir mussten in einigen Kurven echt kämpfen, damit wir mit dem Wohnwagen darum kamen. Dann waren wir endlich am Moselufer angekommen.

Es war brüllend heiß und zum Glück war unser Campingplatz nur noch wenige Kilometer weit weg. Als wir dann aber ankamen, staunten wir nicht schlecht, dass wir nicht am Bären Camp sondern am Campingplatz Nehren heraus kamen. Da hatte unser Navi uns leider wieder einen Streich gespielt. Aber weiterfahren wollten alle nicht mehr. Also beschlossen wir unser Glück zu versuchen und fuhren auf den Platz. An der Rezeption hatten wir dann nach etwas suchen auch Glück und bekamen sogar einen Platz in der ersten Reihe. Direkter Moselblick… Wir hatten eigentlich nach einer Nacht gefragt, da wir ja morgen eigentlich nach Hause fahren wollen. Doch nachdem wir den Wagen ausgerichtet, abgestützt und die Markise ausgefahren hatten, war uns schnell klar, dass wir gerne noch eine weitere Nacht bleiben wollen würden. Also fragten wir nach und hatten Glück. Daher verlängern wir unseren Urlaub einfach mal noch um einen weiteren Tag.

Die Wärme war allerdings schon ziemlich drückend, doch wir hatten ja die Mosel vor der Nase, also nix wie rein. Ich war der erste, der sich in den wunderschönen Fluß warf. Gut er war etwas kälter als das Hallenbad in Bozen, doch als Erfrischung genau richtig. Nele und Ann schauten erst am Rand zu, doch Nele hatte den Drang auch ins Wasser zu springen. Also nahm ich sie kurzerhand mit. Zunächst war es ihr doch etwas zu kalt, doch bereits nach wenigen Sekunden hatte sie richtig Spaß und plantschte vor sich hin. Nun war Ann dann doch auch neugierig und wollte natürlich nicht auf sich sitzen lassen, dass Nele es gewagt hatte sie jedoch nicht. Tja und so kühlten wir uns dann doch alle drei ab. So konnte man es aushalten. Am Kiosk des Campingplatzes holten wir uns zwei kühle Getränke und setzten uns gemütlich an den Wohnwagen um zu trocknen. Es war inzwischen 17 Uhr und Nele wollte natürlich noch etwas essen. Während wir sie fütterten, suchten wir auf der Karte, was wir denn hier alles so unternehmen könnten.

Ich wollte gerne zu Moselschleife nach Bremm, was nur 6 Kilometer weiter flußaufwärts lag. Da Nele nun satt war und der Abend noch jung, beschlossen wir noch heute dorthin zufahren. Für 6 Kilometer ließ sich Nele gerade noch überreden und so fuhren wir noch nach Bremm. Wir parkten den Wagen auf einem der Wanderparkplätze und nahmen Nele in der Trage mit. Bremm liegt genau im Knick der Mosel und ist von Weinbergen eingerahmt. Sonst ist in dem Örtchen nicht viel los. Wir liefen noch zur Kirche hoch und von dort in Richtung eines Klettersteiges, von wo aus wir eine tolle Sicht auf die Schleife hatten, die von der Abendsonne in ein warmes Licht getaucht wurde. Der Kettersteig führte durch den Weinberg und hinauf zu einem Gipfelkreuz. Aber wir waren nicht gut genug ausgerüstet, um da noch hoch zu wandern. Daher drehten wir noch eine Runde durch den Ort und fuhren zurück zum Platz. Doch für morgen planten wir eine Wanderung zum Gipfelkreuz.

Nele war jetzt natürlich nicht mehr müde und tanzte uns so lange auf der Nase herum, bis sie noch eine Kleinigkeit essen konnte. Ich hatte an diesem Abend ein Online Meeting mit den Schiedsrichtern, wodurch ich länger beschäftigt war, als ich gedacht hatte. So brachte Ann Nele ins Bett und war anschließend auch ziemlich k.o. Wir blieben zwar noch eine Weile draußen sitzen, doch irgendwann wurde es uns zu frisch und wir verzogen uns in den Wohnwagen. Für morgen hatten wir noch als Plan gefasst, nach Burg Eltz zu fahren, uns die Stadt Cochem anzusehen und diese Wanderung zu machen. Mal sehen ob das was wird. 

 

Bis bald Frederic  

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© Frederic Linker