Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

Tag 1

Mittwoch, 1. Juli 2020
Pleiten, Pech und Pannen

 

 

Kann es wirklich schon fast zwei Jahre her sein? Die letzte große Reise nach Südafrika hat sicher ihre positiven Spuren hinterlassen, doch jetzt wird es aber auch endlich Zeit, was neues zu erleben. Tja und eigentlich wollten wir ja nach dem „Babypausensommer“ bereits im Mai nach Kroatien gefahren sein. Doch auch diese Reise ist leider Corona zum Opfer gefallen und wir hatten uns schon keine großen Hoffnungen mehr gemacht, doch noch verreisen zu können. Doch als die Lockerungen langsam kamen, machten wir uns wieder Hoffnung und suchten nach einer Möglichkeit, Urlaub, Corona-Einschränkungen, Kinderfreundlichkeit, Abenteuer und wenigstens ein bisschen Rundreise zu verbinden. Nach nicht all zu langer Suche, spuckten uns die Suchmaschinen Österreich aus. Genauer gesagt: Zell am See. Wir haben ja diesen Sommer das große Glück den Wohnwagen meiner Eltern nutzen zu können und haben Camping als die individuellste und am wenigsten von Corona-Einschränkungen betroffene Art des Reisens auserkoren. Schnell hatten wir einen Platz reserviert und so hatten wir nun endlich die Vorfreude auf einen bestimmt spannenden und tollen Urlaub. Doch die größte Umstellung ist sicher nicht dieses unsägliche Virus, sondern dass wir zum ersten Mal eine größere Reise als Familie durchziehen werden. Mit Nele neu im Bunde werden wir von nun an für die nächsten Jahre unsere Reisen verbringen, was sicher eine extra Portion Planung für dieses Jahr beinhaltete. Doch auch dafür schien uns der Campingurlaub wie geschaffen, da wir unendlich flexibel wären.

Gesagt getan.

Der Wohnwagen wurde von uns genauso gepackt, wie wir sonst die Koffer packen. Einen Abend vorher. Das dies doch etwas umfangreicher als ein Koffer ist, stellte sich gegen Mitternacht heraus, als wir völlig platt und natürlich noch nicht fertig ins Bett fielen. Wir brauchten also noch den Abfahrtsmorgen…

Für Nele war dies sicher nicht so schlimm, da sie so noch etwas Energie mit ihrem Lauflernwagen und den umliegenden Spielsachen loswerden konnte, doch für Ann und mich war das etwas unnötiger Stress. Natürlich regnete es auch noch in Strömen, so dass wir immer wieder pitschnass waren, wenn wir eine weitere Ladung im Wohnwagen verstauten. Als dann schließlich der Garten wetterfest, die Wohnung sauber und der Wohnwagen fahrtüchtig waren, sollte es endlich losgehen…. Sollte.

Wie es das Schicksal manchmal doch so will… Das Auto sprang nicht an. Batterie leer… also schnell alles wieder aufgeschlossen und überbrückt. Er lief zumindest für den Moment. Der Anhänger war schnell angekoppelt und die extra Spiegel klemmten fest. Doch wir sahen beide frisch geduscht vom Regen aus und mussten uns nochmal umziehen. Nele bekam davon schon nichts mehr mit und gönnte sich einen verfrühten Mittagsschlaf. Um halb zwölf ging es endlich los. 

Doch Panne Nummer zwei sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach geschätzten 479 Metern Autobahn, meinte ein netter Autofahrer in der Baustelle doch mal zu überprüfen, ob unsere Spiegel auch wirklich sicher montiert waren… was soll ich sagen… waren sie. Nur ist dummerweise Spiegelglas nicht für einen „Spiegel-an-Spiegel-Test“ ausgelegt. Also hatten wir ab sofort einen Spiderman Spiegel (gebrochen). Leider konnten wir so schnell das Nummernschild nicht entziffern, aber ich wünsche dir -lieber Ford Focus FahrerIn- das du diesen Test auch mit mindestens einem neuen Spiegelglas abschließen darfst… Man man…. Bitte lass es nicht so weitergehen.

 

 

 

 

Zum Glück sind wir ab da aber staufrei voran gekommen und machten erst hinter Frankfurt unsere erste Pause, um Nele ihr wohlverdientes Mittagessen zu geben. Wir nutzten die Pause ebenfalls um uns zu stärken. Natürlich wollten wir die Strecke eh nicht in einem durchfahren, sondern hatten zwei Stopps eingeplant. Für den ersten Tag sollte es bis Wertheim gehen. Von Frankfurt aus fuhren wir auf der A45 noch etwa 1,5 Stunden ehe wir am „Main-Spessart-Campingplatz“ ankamen, wo wir während der letzten Pause angerufen hatten, um uns nach einem freien Platz zu erkundigen. Uns wurde vor Ort ein möglichst kinderfreundlicher Platz in unmittelbarer Nähe zu Spielplatz und Sanitärgebäude zugeteilt. Der mit 365 Plätzen durchaus sehr große Platz war bei weitem nicht voll. Wir stellten unseren Wagen nur ab und wollten nach einer Kinderbewegungspause noch einen Abstecher ins angrenzende Wertheim Village Outlet Centre machen. Doch diese Pause verlängerte sich etwas unfreiwillig, da wieder einmal unser Auto nicht ansprang. Da scheint noch etwas auf uns zu zu kommen in den kommenden Tagen. Dank der im Wohnwagen verbauten Batterie für den Mover – einem Motor um den Wohnwagen manövrieren zu können- überbrückten wir den Wagen und kamen dann doch noch nach Wertheim. Selbst jetzt gegen 17 Uhr war es noch brüllend heiß und vielleicht auch deswegen nicht sehr voll. Vorbei am Fiebermessgerät am Eingang und herzlich Willkommen. Wir waren gefühlt die einzigen Besucher und konnten uns so gut und stressfrei mit Kind durch das Center wagen. Nele hatte auch ihren Spaß und prüfte ihre neuen Schuhe mit immer neuen Gehversuchen. Die Mädels waren beide erfolgreich -also eigentlich nur das große Mädel aber dafür für beide- und wir fuhren zurück zum Campingplatz.

Nele hatte auf der Fahrt so lange geschlafen, dass nun Party angesagt war. Sie hätte Bäume ausreißen können. So dauerte es bis kurz vor Mitternacht, bis sie wieder müde wurde. Ann und ich wechselten uns mit Abendessen im Auto ab, sodass wir alle gegen Mitternacht ins Bett fielen. Da uns ja niemand hetzt, wollen wir morgen auch nichts überstürzen und ganz gemütlich aufbrechen. Mal sehen wie weit wir kommen. 
 

Bis bald Frederic 

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© Frederic Linker