Herzlich Willkommen
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Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

03.08.2015        Tag 11

Montag, 3. August 2015
iSimangaliso: Der Urlaub vom Urlaub.
 

Nachdem der Abend gestern etwas länger geworden war, konnte ich heute endlich auch mal etwas länger schlafen. Ich wurde nicht bereits vor den ersten Sonnenstrahlen wach und hab tatsächlich bis zum Wecker um 7:30 Uhr schlafen können. Wir stehen also heute beide relativ zeitgleich auf und machen uns fürs Frühstück fertig. Beim Öffnen unserer Tür schauen wir wieder auf den tollen Innenhof des Guesthouses. Mit dieser Villa hat June voll ins Schwarze getroffen. Der Pool in der Mitte und drum herum die einzelnen Eingänge zu den Zimmern. Dazu gibt es noch einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche, Kinosaal, Billardtisch, Couchecke und großem Aquarium. Das ganze gepaart mit wundervollem winterlichem Wetter und bereits morgens 17 Grad macht diesen Ort zu einem perfekten Ort, um während einer Rundreise ein paar Tage Urlaub vom Urlaub zu machen. Die Zulani Lodge ist also bedingungslos zu empfehlen und jedem der mal nach St. Lucia kommt kann man nur raten: Kommt nach hier. Nachdem wir gestern also geritten und Fahrrad gefahren waren, hatten wir uns heute unser erstes Kap als Ziel gesetzt. Das Cape Vidal liegt im iSimangaliso Wetlandpark und ist vom Zentrum von St. Lucia circa 35 Kilometer entfernt. Wir haben den ganzen Tag für die Tour eingeplant, da auf dem Weg dorthin viele Tiere zu beobachten sind und wir dort einen Strandtageinlegen wollen. Bevor es jedoch losgeht, geht's erstmal zum Frühstück.

Da die Plätze im Innenhof besetzt sind, frühstücken wir im großen Esszimmer im Haus, was mindestens genauso schön ist. June bringt uns einen frisch geschnibbelten Obstsalat mit Erdbeeren, Melonen, Papaya und Ananas und nimmt unsere Bestellungen für das Cooking Breakfast auf. An unserem Tisch sitzen noch vier Personen, die wir bereits gestern kennengelernt haben. Oliver ist Diplomat und im deutschen Konsulat von Mosambik beschäftigt. Er macht zurzeit mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen aus Deutschland Urlaub in Südafrika und hat tolle Storys zu erzählen. Von seinen Diensten in Südamerika  und Afrika schwärmt er in höchsten Tönen. Wir tauschen ein paar Tipps aus und werden dafür beneidet, Löwen und Leoparden gesehen zu haben. Das gleiche hatten mir gestern bereits die vier Schweizer erzählt, die in fünf Safari Tagen keine einzige Katze gesehen haben. Da haben wir wohl verdammtes Glück gehabt. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns, da die vier heute weiter nach Swasiland fahren wollen und bekommen eine Visitenkarte von Oliver, mit dem Hinweis, dass wenn wir Probleme hätten uns immer melden könnten. Tolle Leute. Überhaupt haben wir schon so viele nette Leute kennengelernt, was wir so aus Amerika nicht kannten. Wir ziehen unsere Badesachen direkt an und klären noch kurz mit June, dass wir morgen eine Kayak-Tour buchen wollen, was sie für uns übernimmt. Außerdem wollen wir heute Abend grillen, wofür sie ebenfalls alles vorbereiten möchte. Völlig ohne Sorgen können wir nun also starten. Der Eingang in den Park ist nur wenige Kilometer von unserer Lodge entfernt und nachdem wir den Eintritt bezahlt haben fahren wir los.

Es geht mitten durch den iSimangaliso. Wir halten an dem ein oder anderen Aussichtspunkt, welche alle atemberaubende Blicke auf den St. Lucia Lake oder das Grasland oder aber den Ozean bieten. In dem Park können verschiedene Loops gefahren werden. Das sind Schotterstraßen die durch abgelegenere Teile des Parks führen und somit die Chance auf Tiere, besonders Nashörner sehr erhöht wird. Wir nehmen gleich den ersten Loop und fahren den Vlei Loop. Die Straßen sind wesentlich besser als im Kruger Park und wir haben weniger Probleme mit unserer kleinen Möhre. Auf einer weiten Grasfläche entdecken wir dann auch tatsächlich ein Rhino mit einem Jungen, die genüsslich grasen und sich keineswegs von den Autos stören lassen. Wir beobachten beide eine Weile ehe wir den Loop zu Ende fahren um weiter in Richtung Cape Vidal zu cruisen. Einen weiteren Stopp machen wir am Mission Rocks Beach. Hier laufen wir das erste Mal zum Meer herunter und befinden uns auf einem sehr felsigen Strand. Zunächst wollen wir nur die Aussicht genießen, doch mein Kletterinstinkt lässt mir keine Ruhe und ich laufe doch runter zu den meterhohen Wellen. Die Idee war Gold wert. Was man von oben gar nicht genau sehen konnte war, dass sich in den Felsen tiefe Löcher befanden die mit Wasser gefüllt waren und kleine in sich geschlossene Ökosysteme darstellten. Die Wände waren voller Korallen  und auch kleine Fische schwammen umher wie in einem natürlichen Aquarium. Es sah wunderschön aus und wir fanden auch ein paar Muscheln. Riesige Krabben krabbelten über den steinigen Boden und waren gut getarnt. Erst wenn man ihnen näher kam sprangen sie zur Seite und huschten davon. Ein sehr beeindruckender Ort, der wiederum völlig anders war, als alle die wir zuvor in diesem Urlaub gesehen haben.  

Es ist bereits Mittag, als wir endlich wieder im Auto sitzen und nun bis Cape Vidal durchfahren wollen. Bis auf einen Stopp gelingt uns das auch und wir stellen unseren Wagen auf dem Parkplatz ab. Mit allen Sachen, die wir für den Strand benötigen, laufen wir los und kommen an den Strand. Außer einiger weniger Menschen ist er menschenleer und zudem unendlich lang. Wir können das Ende weder an der einen noch an der anderen Seite sehen. Wie es für ein Kap so üblich ist, war es auch hier so windig, dass wir Probleme hatten überhaupt die Handtücher auf den Sand zu bekommen. Als diese endlich liegen legt sich Ann in die Sonne und ich mache einen Spaziergang am Wasser und durch die meterhohen feinen Sanddünen. Dieser Strand gilt nicht umsonst als einer der schönsten Strände im Osten von Südafrika. Als ich mich auf den Rückweg mache, kommt mir Ann bereits mit Sack und Pack entgegen und ist schön paniert. Durch den Wind und das Liegen im Sand, wurde sie im wahrsten Sinne des Wortes gesandstrahlt. Wir beschließen, dass der Strand zwar echt traumhaft ist, doch zum sonnenbaden leider etwas ungeeignet. Daher machen wir noch ein paar schöne Fotos und uns anschließend auf den Rückweg. Ann-Kristin fährt zurück und ich kann nun auch mal die Landschaft genießen. Es sieht schon irre aus, wenn auf einer riesigen Wiese unzählige Palmen wachsen. Wir finden auf dem Rückweg noch ein großes Nashornmännchen und einige Zebras die der Straße sehr nah sind. Gegen 15:15 Uhr erreichen wir schließlich wieder das Gate zum Ausfahren und verlassen den Park. Direkt am Eingang befindet sich das Krokodile Centre von St. Lucia. Der Eintritt von etwa 3,50€ pro Person ist sehr erschwinglich und daher schauen wir noch kurz rein.

Es gibt viele Informationen über Krokos weltweit, aber auch über die anderen hier lebenden Tiere. Im Außenbereich ist eine riesige Anlage mit mehreren Gehegen, in denen viele verschiedene Krokodilarten der ganzen Welt zu finden sind. Die Tiere können echt riesig werden. Nach etwa einer Stunde sind wir durch und fahren zurück nach St. Lucia. Im Supermarkt kaufen wir Grillfleisch, Kohle, Brot und Salat ein und holen uns nebenan im Liquor Store (Alkohol wird hier immer getrennt verkauft und nicht im Supermarkt angeboten) noch ein Sixpack Bier Wir legen die Sachen in unseren Kühlschrank und schnappen uns nochmal die Mountain Bikes um eine kleine Runde zu drehen. Einen kleinen Stopp legen wir am Ski Boot Club ein. Dieses Restaurant liegt direkt am St. Lucia Lake und bietet einen tollen Blick auf Hippos. Wir trinken uns ein Bier und schauen der untergehenden Sonne zu.

Es ist bereits dunkel draußen als wir mit den Rädern zurück fahren. Da außer uns nur noch ein Paar heute Nacht in der Lodge ist, können wir uns ausbreiten. Wir machen den Salat fertig und June hat wirklich bereits den Weber Grill rausgestellt. Schnell glühen die Kohlen  und wir schmeißen das Fleisch auf den Grill. Alles war super lecker  und einfach total gemütlich, da wir die gesamte Terrasse für uns hatten und Musik  angemacht haben. Wäre es nicht schon so frisch, wäre ich gerne noch in den Pool gehüpft,  doch eine Erkältung kann ich in der nächsten Woche nicht brauchen. Nach dem Essen spielen wir noch ein bisschen Karten in der Lounge Ecke und genießen ein kaltes Castle-Bier. Ann wird es langsam kalt, weshalb wir alles wegräumen und auf unser Zimmer gehen. Während ich hier nun den Blog schreibe, hat sie es sich im Jacuzzi gemütlich gemacht. Ein wundervoller Tag mal wieder. Morgen Mittag haben wir ja, wie erwähnt eine Kayak-Tour geplant, wo wir ein bisschen mit Nilpferd und Krokodil planschen gehen wollen. Daher lassen wir den Tag jetzt noch ganz entspannt ausklingen und genießen den Urlaub vom Urlaub. Ab Mittwoch geht die Reise dann ja wieder weiter.

Bis bald Frederic.

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© Frederic Linker