Sonntag, 5. Juli 2020
1300 Höhenmeter abwärts.
Heute haben wir wieder einmal viel vor. Wir haben ja noch die Sommerkarte, mit der wir gerne auf den Hausberg von Zell am See hoch fahren wollen. Den Schmittenberg. Doch zuvor gab es natürlich Frühstück bei traumhaftem Sommerwetter. Obwohl es morgens immer noch etwas frisch ist, heizt die Sonne alles schnell auf. Doch zusätzlich wollten wir auch noch auf den Mitterberg hochfahren. Hier hat man eine tolle Aussicht über den gesamten See. Wir packten uns heute etwas besser und strukturierter die Sachen und zogen zudem richtige Wandersachen an. Außerdem ließen wir den Kinderwagen zuhause. Gut gerüstet für den Tag machten wir uns schließlich auf den Weg. Wir fuhren nach Thumersbach, von wo aus es auf einer engen Serpentinenstraße in die Berge ging. Unser Ziel war die Mitterberg Alm.
Der Parkplatz war wirklich sehr voll und wir mussten etwas ausweichen. Wir hatten hier oben ja nicht sonderlich viel vor, außer den Ausblick zu genießen. Das taten wir auch und staunten über das tolle Panorama. Nele hatte auch ihren Spaß und tollte herum. Sie fand an jeder Ecke etwas neues Spannendes. Wir besuchten noch kurz die kleine Bergkapelle und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Denn unser Plan war ja zu wandern, aber auf der anderen Seite des Sees. Also brachten wir die Bremsen etwas zum glühen und fuhren erst den Weg wieder ins Tal und schließlich auf der anderen Seite des Sees wieder hinauf. Dort parkten wir den Wagen an der Talstation der Schmittenbahn. Schnell waren alle Sachen verpackt und Nele nahm in der Trage Platz. Zuvor gab es noch eine frische Portion Sonnencreme. Leider war die Seilbahn geschlossen, doch die parallel verlaufende trassXpress hatte geöffnet. Wieder war nur sehr wenig los, sodass wir erneut eine Gondel für uns hatten. Es ging auf etwa 2000 Meter Höhe hinauf.
Oben gibt es einen tollen Ausblick auf die ganzen 3000er Berge im Umfeld. Wir laufen noch die etwa 500 Meter zur Schmittenalm. Doch die liegt auch noch etwa 100 Höhenmeter höher als die Bahn. Bei dem Wetter ist es besonders für Ann mit Nele auf dem Rücken natürlich ziemlich anstrengend, doch der Blick von der Panorama Terrasse entschädigt dafür. Nach einem Blick in Sissis Kapelle suchten wir den Wanderweg, den wir uns zuvor rausgesucht hatten. Wir wollten die etwa 1300 Höhenmeter zur Talstation erwandern. Doch da es schon wieder Richtung Mittag ging, suchten wir noch nach einer Gelegenheit, Neles Mittagessen zu erwärmen. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch erreichten wir die wunderschöne Eder-Hütte. Dort bekam Nele ihr Mittagessen und wir gönnten uns eine Grießknödelsuppe und Huhn mit Pommes. Nele spielte indes im Panorama Sandkasten und hatte ihren Spaß. Doch anschließend ging es los.
Zunächst querfeldein in den Wald. Außer uns schien niemand diesen Weg zu wählen, sodass wir nach kurzer Zeit bereits ganz alleine waren. Plötzlich sahen wir in einer Tanne einen Paraglide-Schirm hängen. Der Pilot schien abgetrieben geworden zu sein und hatte eine Bruchlandung hingelegt. Doch zum Glück hatte er bereits mit dem Funk den Bergrettungsdienst verständigt, sodass wir weitergehen konnten. Unser Weg führte weiter bergab die Schmittenhöhe hinab. Vorbei an grasenden Kühen und wilden Blumenwiesen. Die Umgebung ist wirklich traumhaft. Nur selten trafen wir auf Wanderer die uns entgegen kamen oder ebenfalls hinab wanderten. Nele verschlief den Großteil der Wanderung und wurde erst gegen Ende wieder wach. Kurz zögerten wir, ob wir die Abwanderung mit einer Fahrt mit dem City Express abkürzen sollten, doch wir entschieden uns dagegen und wanderten weiter bergab. Die angegebenen 2,5 Stunden konnten wir aber nicht einhalten und brauchten etwa eine Stunde länger.
Unten angekommen waren wir ziemlich fertig. Nach knapp 16 Kilometern stetig bergab, waren unsere Knie und Füße ziemlich platt. Doch jetzt wollten wir zurück auf den Camping Platz fahren, denn dort warteten bereits meine Schwester Celine und ihr Freund Tobi auf uns, die uns ja heute besuchen kommen. Die beiden bekamen zwar nicht den eigentlich geplanten Platz neben uns, doch weit weg waren sie dann doch nicht. Nachdem kurz das Vorzelt vom Bus aufgebaut worden war und Nele satt gefüttert wurde, gingen wir zu fünft nochmal an den See. Hier wollten wir das weiterhin heiße Wetter nutzen und uns abkühlen. Selbst Nele hatte Spaß daran in den See zu laufen und sich abzukühlen. Tobi und ich schwammen recht weit raus, wo der eigentlich recht warme See immer kälter wurde. Anschließend versuchten wir uns noch gemeinsam am Gasgrill. Gemeinsam schafften wir es auch und freuten uns über das frischgegrillte Fleisch. Da auch die beiden heute eine längere Wanderung hinter sich hatten, gingen wir heute alle etwas eher ins Bett. Salbei. Hofften wir alle, dass es morgen nicht so schlechtes Wetter geben würde wie angesagt. Warten wir es ab.
Bis bald Frederic.