Herzlich Willkommen
Herzlich Willkommen
Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

27.07.2015        Tag 4

Montag, 27. Juli 2015
Drei aus Fünf am ersten Tag!

Guten Morgen Afrika ! Wir stehen heute wieder gegen sieben Uhr auf, um unser Frühstück in der tollen Lodge zu genießen. Heute geht unsere Reise weiter und bei uns steht auch viel auf dem Programm. Bei der Lagebesprechung mit Rainer über unsere Tagesvorhaben wird dann auch ersichtlich, dass wir uns wohl etwas zu viel zugemutet haben. Auf seinen Rat hin beschließen wir, dass wir nicht nach Pilgrims Rest fahren, da es dort halt sehr touristisch sein soll und daher nicht sonderlich schön. Außerdem werden wir nicht mehr in Richtung Sabi fahren, um uns dort den Lone Creek Wasserfall anzusehen. Dieser Umweg würde uns Zuviel Zeit kosten, die uns wohl abends fehlen würde. Denn unser Tagesziel ist das " Olifants Camp" im nördlichen Kruger Nationalpark. Nur nebenbei gesagt, es heißt wirklich Kruger und nicht Krüger Nationalpark. Dabei ist der Park nach seinem Entdecker Paul Kruger benannt. Doch zunächst gehen wir nach dem Frühstück in unser Chalet zurück, packen die Koffer in den Wagen und laufen noch zur angrenzenden Mine, welche auch als Namensgeber für unsere Unterkunft diente. Der Weg auf den Berg führt durch dichten Regenwald an einem kleinen Bachlauf entlang. Oben angekommen haben wir einen tollen Rundumblick auf Graskop und Umgebung. Die Sonne strahlt wiedermal wunderbar, doch trotzdem sind es gerade einmal 10 Grad Celsius.​

Wir laufen einen Rundweg um die Mine herum und kommen schließlich wieder auf dem Lodgegelände an. Nun wollen wir aber los. Wir checken aus, kaufen uns noch eine Karte vom Kruger Park und fahren wieder auf die Panorama Route um die noch fehlenden Viewpoints von gestern anzufahren. Im hellen scheint Graskop eine wirklich süße kleine "Stadt" zu sein. Viele kleine Läden und Restaurants sind zu sehen. Auf der Panorama Route fahren wir zunächst etwa 50 Kilometer in Richtung Norden, vorbei an den bereits gestern besichtigten Orten, bis hin zum Lowfield Viewpoint. Hier muss keine Gebühr bezahlt werden und wir sind auch das einzige Auto auf dem Parkplatz. Dabei verstehen wir das gar nicht, denn der Ausblick ist phänomenal. Wir suchen uns einen geeigneten Ort um einige Fotos zu schießen und einfach mal die Weite zu genießen. Der Canyon vor uns ist sicher mehrere 100 Meter tief  und die Berge in der Ferne ragen hoch über unsere Position hinaus. Die Sonne taucht zudem das Panorama in ein helles Licht, welches auch die verwinkeltsten Ecken gut ausleuchtet. Langsam füllt sich auch der Parkplatz und kurz bevor ein Bus voller Touris hält steigen wir in unser Auto und düsen weiter. Der nächste und gleichzeitig letzte Halt auf dieser Route sollte auch gleichzeitig der wohl spektakulärste werden. Nur wenige Kilometer weiter halten wir am " Blyde River View". Hier ist es schon sehr voll. Mehrere Busse parken bereits auf dem auch deutlich größeren Parkplatz und auch mehrere Autos sind zu sehen. Nun gut dann schauen wir mal.... Wir laufen auf eine mit Zäunen abgesperrte Plattform zu wo auf uns ein wahrhaftig atemberaubender Blick wartet.

Rechts schauen wir auf die " drei Rondavells" welches drei halbrunde Felsen sind, die an die Häuser der Eingeborenen erinnern, die Rondavells heißen. Links schauen wir tief hinab in den Canyon, wo sich der Blyde River seinen Weg bahnt. Die Aussicht ist wirklich super, doch leider ist es halt ziemlich voll. Also beschließen wir ein wenig "klettern" zu gehen und nach einem leereren Fleckchen zu suchen. Ein netter Guide zeigt uns eine geniale Stelle, wo nicht nur keine Touris sind, sondern der Blick auch nicht durch einen Zaun verwehrt wird. Wir machen eine ausgiebige Fotosession und setzen uns mit den Füßen über dem Abgrund baumelnd hin um die Ruhe, Weite und Schönheit zu genießen... Es dauert allerdings nicht lange, dass unsere Idee bahnbrechende Züge annimmt. Es Kommen eine Menge Menschen denselben Weg gelaufen wie wir, wahrscheinlich weil sie die tollen Fotos die wir gemacht haben ebenfalls in ihrem Blog Posten wollen. Wir schlendern an der Kante des Canyons noch etwas entlang und müssen dabei schon über Stock und Stein klettern und gehörig aufpassen. Doch uns ist nix passiert. Als zwei weitere Busse halten reicht es uns und wir laufen noch etwas an den Ständen der Verkäufer vorbei, die verschiedenste Holzschnitzereien verkaufen. 

Große Schilder weisen darauf hin, dass es sich bei den Verkäufern um ansässige Leute handelt, die mit dem Geld unterstützt werden. Wir suchen uns bei einem der Händler ein paar kleine Souvenirs aus und fahren anschließend weiter. Nach kurzer Zeit verlassen wir die Panorama Route und fahren nun weiter nordöstlich in Richtung Hoedspruit. Von dort fahren wir weiter nach Orpen, wo wir das Tor in den Nationalpark passieren. Am Orpen Gate müssen wir zunächst ein Formular ausfüllen und uns unsere Genehmigung zur Parkübernachtung ausstellen lassen. Es ist inzwischen 14 Uhr und bis zu unserem Camp sind es noch etwa 100 Kilometer. Alle Tore im Kruger Park schließen im Winter um 17:30 Uhr. Somit bleiben uns also 3,5 Stunden. Bei einem maximalen Höchsttempo von 50 km/h ist dies ja an sich schon eine Leistung, doch wir wollen natürlich direkt unsere erste Safari starten und hoffen das ein oder andere Tierchen zu sehen. Wir starten also in den Park und bereits nach wenigen Metern sehen wir direkt an der Straße die ersten Tiere. Eine kleine Herde Impalas grast genüsslich am Rand der Straße und lässt sich von unseren Kameras rein gar nicht stören. WOW. Der erste Tierfund.

Wir hatten vor der Einfahrt eine Wette abgeschlossen, welches Säugetier wir zuerst sehen würden, hatten die Impalas aber ausgeschlossen, da sie hier sehr häufig vorkommen. Ann tippte auf ein Kudu, ich auf eine Giraffe. Wir fuhren also im Schritttempo die Straße entlang und waren jederzeit auf Tiere gefasst. Plötzlich schrie Ann-Kristin? und ich machte eine Vollbremsung (wir fuhren eh nur etwas schneller als 20 km/h). Sie hatte etwas in den Bäumen erspäht und kurbelte das Fenster herunter. In einiger Entfernung stand eine prächtige Giraffe in den Bäumen und stolzierte über die Steppe. GEWONNEN!!! So verging die Zeit wie im Flug und wir konnten einige Tiere fotografieren. Teilweise standen diese nur zwei bis drei Meter neben uns. Wir fanden Kudus, Zebras eine große Giraffenherde, Paviane, Krokodile, Hippos, einen Adler, und und und. Unser Ziel ist es ja die sogenannten BIG FIVE zu finden. Also Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard. Und drei von denen können wir bereits jetzt streichen. Wir haben zwei Löwen gefunden, die sich in der Abendsonne sonnten, zudem eine kleine Gruppe Nashörner und eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen.

Diese Eindrücke waren so überwältigend, dass wir völlig die Zeit aus dem Auge verloren hatten. Es war bereits 17 Uhr und wir hatten noch 20 Kilometer zu fahren. Also mussten wir etwas Gas geben um der Strafe für zu spätes eintreffen im Camp zu entgehen. Leider mussten wir einige tolle Tiere "links liegen lassen" und auf die folgenden Tage hoffen, da es sonst nicht funktioniert hätte. Doch den tollen Sonnenuntergang konnten wir wenn auch im Auto sitzend super genießen.

Die Sonne tauchte die weite Steppe in die für Afrika so typischen Farben. Wir haben die Zeit wirklich gut ausgereizt und fuhren schließlich um 17:21 Uhr durch unser Tor. Schnell noch eingecheckt und schon bald konnten wir unsere Hütte beziehen. Zwar war diese bei weitem nicht so schick und luxuriös wie in Graskop, doch für ein Restcamp absolut top. Nachdem wir unser Auto ausgepackt haben, laufen wir noch ein wenig durchs Camp. Doch bereits gegen 18 Uhr ist es so dunkel, dass man eigentlich nichts mehr sieht. Im Shop kaufen wir noch ein paar Lebensmittel und anschließend gehen wir im Camp-Restaurant lecker und preisgünstig essen. Wir sind von den insgesamt 9 Stunden, in denen wir auch lange im Auto gesessen hatten richtig platt und kämpfen damit die vielen vielen Eindrücke zu verarbeiten. Doch gegen halb neun liegen wir auch schon im Bett, denn morgen werden wir einen Morning Walk durch den Park unternehmen. Dafür müssen wir bereits um 5:15 fertig an der Rezeption erscheinen. Dabei geht es mit einem Führer durch den Park. Wir sind gespannt aber müssen noch etwas Schlaf nach- und vor holen.

 

Bis bald Frederic

Druckversion | Sitemap
© Frederic Linker