Frederic und Ann-Kristin
Frederic und Ann-Kristin

14. Tag

Dienstag, 7. August 2018

Tsitsikamma

 

Nachdem wir gestern mal etwas länger als die letzten Tage unterwegs waren, durfte es heute morgen ruhig auch mal etwas länger dauern. Es war sehr windig letzte Nacht gewesen und auch heute morgen hörte man den Wind nur so um die Häuser ziehen. Daher ließen wir den Wecker heute durchaus noch ein- bis zweimal länger klingeln und drehten uns nochmal um. Trotzdem waren wir pünktlich wie angekündigt um acht beim Frühstück. Unser Guesthouse war wirklich sehr schick. Sowohl die Einrichtung, als auch das Personal waren perfekt und super nett. Der schöne Pool lud zwar eigentlich zum reinspringen ein, doch durch den Wind und die dichten Wolken waren es draußen gefühlte 5 Grad. Während wir frühstückten verzogen sich jedoch ein paar Wolken und die Sonne quälte sich durch die dicke Wolkenschicht. Unser heutiger Plan sah vor, dass wir nach Storms River fahren wollten, wo wir den Tsitsikamma Nationalpark besuchen wollten. Die Fahrt dorthin würde weniger als eine Stunde dauern, weshalb wir noch etwas Zeit hatten um die Sonnenstrahlen hier am Strand zu genießen.

Also frühstückten wir zu Ende, packten alle Sachen wieder ins Auto und liefen die wenigen Meter zum Strand. Ähnlich wie viele Städte in Afrika hat auch Jeffreys Bay ein ziemliches Müllproblem. Es gibt viele schmuddelige Ecken, wo sich der Müll nur so sammelt. Leider gilt das auch für einige Ecken des Strandes, doch im großen und ganzen ist er wirklich sauber. Besonders gut lassen sich hier schöne Muscheln und Schneckenhäuser sammeln. Inzwischen war die Sonne Herr der Lage geworden und schob die Wolken nach rechts und links beiseite. Es war strahlender Sonnenschein und doch waren die verbliebenen Schleierwolken wohl voll genug mit Regen gewesen, so dass wir diesen nun abbekamen. Ein schöner Regenbogen machte die Szenerie perfekt und ließ uns den kräftigen Wind, die tosenden Wellen und den türkisblauen Ozean genießen. 

Wir wanderten eine ganze Weile am Strand entlang, sammelten viele Muscheln und liefen auf dem Rückweg noch durch die Einkaufsstraße, welche sich parallel zum Meer erstreckte. Hier schauten wir in einigen Geschäften vorbei, ehe wir zu unserem Guesthouse zurück kehrten und uns fertig zur Weiterfahrt machten. Die Fahrt von Jeffreys Bay nach Storms River war sehr windig. Von beiden Seiten wurde unser Auto immer wieder vom Wind erfasst und musste aktiv auf Kurs gehalten werden. Nach einer knappen Stunde erreichten wir gegen halb eins bereits Storms River Village. Das Dorf besteht eigentlich nur aus einem Touren-Anbieter für Adventures im Tsitsikamma Park, einer Pizzeria, vier Lodges und einer Hand voll Häusern.

Unsere Lodge befand sich ganz am Anfang des Dorfes und lag etwas im Hintergrund mitten im Grünen. Netterweise durften wir schon die Koffer auf unser Zimmer bringen und konnten so beruhigt den weiteren Verlauf planen, ohne mit dem ganzen Gepäck im Kofferraum unterwegs zu sein. Wir hielten uns sonst gar nicht lange auf, sondern fragten noch kurz nach einer Karte und ein paar Tipps, um diese dann ganz gezielt anzufahren. Wir fuhren also in den nur wenige Kilometer entfernten  Tsitsikamma Nationalpark, mussten wieder einige Formulare ausfüllen und fuhren zunächst mal direkt ans Meer.

Der Park lag so im Wind, das dieser zu 100 % auflandig wehte und dabei Wellen produzierte, die womöglich Knochen brechen könnten, so heftig schlugen sie auf die Steine an der Küste auf. Die Gischtwolken  waren so hoch wie normale Einfamilienhäuser und so laut wie kleine Explosionen. Wir parkten unser Auto am Ende der Straße und wanderten zu den sogenannten Suspension Bridges.

Diese drei Hängebrücken führen über die Mündung des Storm Rivers, der hier ins Meer fließt. Diese freischwingenden Brücken sind sowohl optisch toll anzusehen, als auch eine Wanderung über sie wert. Leider war das Wetter nun sehr wechselhaft und man wusste nicht, ob es bald regnen würde oder nicht. Der Mouth Trail, der zu diesen Brücken führt, verläuft durch den Regenwald des Tsitsikammas. Uns eröffnen sich immer neue Ein-und Ausblicke. Nachdem wir die Brücken passiert hatten, machten wir auf einer kleinen Anhöhe eine Pause, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Lagune hatten.

Wir beschlossen noch den Wanderweg hoch zum Loockout Point zu wagen, doch mit dunklen Regenwolken hätten wir damit rechnen können, das wir eventuell naß werden könnten.  Der Trail nach oben war zudem nicht der einfachste, sodass wir zwischendurch immer mal wieder überlegen mussten, wie es denn weiter nach oben gehen könnte. Natürlich begann der Regen, als wir gerade oben ankamen und komplett ungeschützt waren. Der Wind nahm zudem auch noch zu, bis es uns zu heftig wurde und wir beschlossen, lieber wieder bergab zu laufen.

Nass wie die begossenen Pudel, erreichten wir wieder den Boden, als der Regenschauer auch schon wieder vorbeigezogen war und die Sonne wieder die Oberhand gewonnen hatte. Auf der Brücke verharrten wir noch eine Weile und schauten tief in den Canyon hinein. Im Sommer muss es hier wundervoll sein. So sind uns die Kanutouren dann doch etwas zu nass und zu kalt. Wir liefen den Weg zurück zu unserem Auto und ließen uns von der Sonne etwas trocknen.

 

Einige Klippschliefer beobachteten uns dabei. Wieder unten angekommen, gönnten wir uns ein kühles Getränk und überlegten wie es weitergehen sollte, doch zum einen waren wir noch immer ziemlich durchnässt und es zogen auch wieder neue Wolken auf, weswegen wir zurück auf unser Zimmer fuhren und mal einen Nachmittag nichts taten. Es regnete sich richtig ein und war wirklich nicht sehr schön draußen. Erst gegen späten Abend wurde es wieder besser. Für morgen ist zum Glück kein neuer Regen angesagt. Neben einer weiteren Wanderung hier, fahren wir erneut ein Stück weiter nach Knysna (Neisna). So langsam aber sicher nähern wir uns Kapstadt und somit dem Ende der Reise. Aber bis dahin sind ja nich ein paar Tage. 

 

Bis bald Frederic. 

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© Frederic Linker